Schritt für Schritt zu Ihrer PV-Anlage
Produzieren auch Sie zu Hause Ihren eigenen Strom aus der Sonne - einfach und kostengünstig. Eine Photovoltaikanlage arbeitet ökologisch, geräuschlos und praktisch wartungsfrei.

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Strom ist die vielseitigst verwendbare Energieform in unseren Haushalten. Mit einer Photovoltaik-Anlage können Sie einen Teil des benötigten Stroms klimaschonend selbst erzeugen. Wir haben für Sie in 10 Schritten zusammengefasst, wie Sie zu Ihrer PV-Anlage kommen und was Sie beachten müssen.
Mit 10 Schritten zur eigenen PV-Anlage - für Privatpersonen:
1. Rahmenbedingungen abklären
- Platzverhältnisse, Zustand, Ausrichtung der Dachflächen, Verschattungselemente etc. prüfen
- Stromverbrauch im Gebäude erheben (Jahresabrechnung)
- Überlegungen zum Stromspeicher anstellen
- Wirtschaftlichkeit bedenken
- ggf. Zustimmung von MiteigentümerInnen einholen
Bitte beachten Sie die „Verpflichtung zur Errichtung von Photovoltaikanlagen“ laut NÖ Bauordnung bei Neu- und Zubauten (§ 66a NÖ BO 2014).
2.. Anlagenplanung über eine Fachfirma
- Angebot(e) einholen
- Prozedere mit den Vorgaben bzgl. der Förderung abstimmen, sofern Sie um eine Förderung ansuchen möchten (siehe auch Punkt 5)
3. Genehmigungen abklären
- PV-Anlagen sind auf Gebäuden bis 1.000 kWp melde-, anzeigen- und bewilligungsfrei
- Spezialfall (betrifft Bauordnung): bei denkmalgeschützten Gebäuden wird eine Genehmigung durch das Bundesdenkmalamt benötigt
4. Netzzugang beim Netzbetreiber ansuchen
- Hinweis: Die Zählpunktnummer des Bezugs unterscheidet sich von jener für die Einspeisung. Der Einspeisezählpunkt ist beim Netzbetreiber zu beantragen. Es wird kein weiterer Zähler/Smart-Meter benötigt.
- Über das Kundenportal der Netz NÖ können Sie Ihren Netzzugang online beantragen.
- Für Anlagen bis zu 30 kWp sollte dies im Regelfall problemlos erfolgen. Es ist hierfür noch kein Elektriker/keine Elektrikerin notwendig. Für die Beantragung des Zählpunkts braucht man die Adresse des Standorts sowie die Leistung des Wechselrichters.
- Für Anlagen bis 11 kWp erhalten Sie Ihren Netzzugang, wenn alle Daten vorhanden sind, innerhalb von 72 Stunden.
- PV-InstallateurInnen haben ebenfalls Zugang zum Kundenportal der Netz NÖ und können Sie bei Bedarf bei der Beantragung unterstützen.
5. Finanzierung organisieren und Förderung beantragen
- Bitte beachten Sie die jeweiligen Förderbedingungen genau, damit es keine Formfehler bei der Antragstellung gibt. Die Website der OeMAG bietet zahlreiche Informationen und Hilfestellungen.
- Nächster Fördercall-Start: 23. August 2022, 17:00 Uhr
6. Stromabnahmevertrag verhandeln
- Es gibt diverse Firmen, die elektrische Energie abnehmen.
- Ihren Stromabnehmer können Sie frei wählen: Gute Konditionen erhalten Sie meist von Ihrem Energielieferanten. Einen Tarifkalkulator finden Sie online.
7. Auftragsvergabe an Fachfirma
- Beauftragung der Fachfirma auf Basis der eingeholten Angebote aus Punkt 2
- Vertragsbedingungen genau lesen und auf die Wirtschaftlichkeit achten!
8. Installation der Anlage
- Die Fachfirma muss mittels Inbetriebnahmeprotokolls nachweisen, dass die PV-Anlage allen Vorschriften und Regelungen entspricht. Das Protokoll ist für den Netzanschluss erforderlich.
9. Inbetriebnahme durch den Netzbetreiber
- Der Netzbetreiber prüft die ordnungsgemäße Installation der Anlage und schließt diese dann ans Netz an.
10. Förderabrechnung
- Beachten Sie dazu bitte die von der Förderstelle veröffentlichte Vorgangsweise.
- Abrechnung und Auszahlung erfolgt nach Übermittlung und Prüfung der Endabrechnungsunterlage
- Registrierung der Anlage in der Herkunftsnachweisdatenbank der E-Control ist erforderlich (i.d.R. durch den Lieferanten, der Strom abnimmt, oder die ÖMAG)
Grenzwerte für Ihre PV-Anlage
- Kleinstanlagen (Steckdosenanlagen) bis 800 Wp (0,8 kWp) sind beim Netzbetreiber nicht anmeldepflichtig
- ab 15 kWp wird die Verbrauchsanlage auf Leistungsmessung umgestellt - Achtung: Erhöhung der Netzgebühren für Verbrauch
- bis 20 kWp vereinfachter Netzzugang laut EAG - Netzbetreiber ist grundsätzlich verpflichtet, einen Anschluss zu ermöglichen
- bis 30 kWp Anschluss über Hausanschluss
- ab 30 kWp Anschluss im nächsten Trafo
- alle damit verbundenen Kosten (z.B. Materialkosten) trägt der Anlagenerrichter
- dynamische Leistungsregelung der PV-Anlage, damit das Elektrizitätsnetz nicht belastet wird (eingespeiste Leistung der PV-Anlage wird aktiv begrenzt)