Energie- und Umweltagentur des Landes Niederösterreich
Energieberatung Niederösterreich

Die Auto-Zukunft ist elektrisch

Der Verkehr in Niederösterreich verursacht die höchsten Treibhaus­gas­emissionen. Eine rasche Umstellung auf Elektromobilität mit erneuerbarem Strom ist zur Bewältigung der Klimakrise unausweichlich. E­-Autos liegen bei Betrachtung des gesamten Lebenszyklus gegenüber Autos mit Verbrennung­smotor klar im Vorteil. Zudem sind aktuelle Elektroautos komfortabel, sicher und alltagstauglich.

Kaffeepause während Auto geladen wird

Klimaschutz braucht Elektroautos

Der Sektor Verkehr hat mit über 41 % den größten Anteil an den Treibhausgasemissionen in Niederösterreich. Somit ist auch hier der größte Hebel für die Erreichung der Klimaziele zu finden. Zudem ist er auch der einzige Sektor, der seit 1990 einen signifikanten Zuwachs von Emissionen zu verzeichnen hat. Ein Umdenken ist also zwingend erforderlich und das Elektrofahrzeug ist ein wesentlicher Baustein dafür.

Die Ökobilanz des Umweltbundesamts liefert eine klare Grundlage zur Bewertung der verschiedenen Antriebskonzepte. Sie weist beim Elektroauto mit Ökostrom um 80 % weniger Treibhausgasemissionen aus als ein vergleichbares Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. 

Grafik: Treibhausgasemissionen verschiedener Antriebe
Unterschiedliche Antriebe verursachen verschiedene Treibhausgasemissionen
 

Die Zukunft ist elektrisch

Neben internationalen und nationalen Vorgaben bzw. Notwendigkeiten zur Forcierung der Elektromobilität setzen auch zunehmend Autohersteller klare Zeichen. Mehr und mehr Hersteller haben den völligen Ausstieg aus der Produktion von Benzin- oder Dieselfahrzeugen angekündigt bzw. den zukünftigen Weg vorgezeichnet. Dazu ziehen ganze Länder, sowie Städte mit der Ankündigung nach, dass sie keine Benzin- oder Dieselautos mehr neu zulassen bzw. in die Innenstadt einfahren lassen werden. Damit wird immer klarer, den Elektrofahrzeugen gehört die Zukunft.

Rund um das Thema Elektromobilität kursieren viele Gerüchte - mit diesen räumt unser Elektroauto Faktencheck auf. Ebenso finden Sie umfassende Informationen zum Elektroauto in unserer Informationsbroschüre Elektromobilität.

Das Elektroauto ist bereits heute ein gleichwertiger Ersatz für ein fossil betriebenes Fahrzeug. Es ist komfortabel, sicher und alltagstauglich, zudem oft höherwertig ausgestattet und besticht durch innovatives Zubehör. Auch der Preis ist relativ zu betrachten. Die  Anschaffung ist im Regelfall teurer, jedoch gilt es die Gesamtkosten über die Jahre zu betrachten. Neben Förderungen und weitaus sparsameren Betrieb, fallen Gebühren und Steuern weg und auch die Wartungskosten sind wesentlich geringer. So kann sich die Anschaffung eines Elektroautos bereits nach wenigen Jahren auch finanziell rentieren.  Wenn man typische Tagesdistanzen von maximal 200 Kilometer zurücklegt, braucht man auf nichts mehr warten und kann bereits heute bedenkenlos ein Elektroauto kaufen.

Elektroauto und andere Mobilitätsvarianten prüfen

Bevor man den Kauf eines Elektroautos überlegt, sollte man zuvor das eigene Mobilitätsprofil betrachten. Ist von den aktuellen Autofahrten jede einzelne nur mit dem eigenen Auto machbar? Gibt es vielleicht ein mitunter großes Einsparungspotenzial? Je nach eigenem Mobilitätsbedarf kann man einzelne Wege vermeiden oder zusammenlegen. Ebenso ist das Angebot von öffentlichen Verkehrsmitteln eine mögliche Alternative. Zusätzlich kann man neuere Entwicklungen wie e-Carsharing, Anrufsammeltaxis oder e-Fahrtendienste bzw. Gemeindebusse als ergänzende Option prüfen.

Bei allen Vorzügen des Elektroautos gegenüber fossil betriebenen Fahrzeugen darf man nicht vergessen, dass auch das Elektroauto letztlich ein Auto ist. Auch mit der elektrischen Variante braucht man dieselbe Straße, den gleichen Parkplatz und steht ebenso im Stau.

Vom Elektroauto bis zum Wasserstofffahrzeug - Arten der Elektromobilität

Bei Elektroautos gibt es mehrere Arten von elektrisch betriebenen bzw. elektrisch unterstützten Fahrzeugen:

  • Reines Elektrofahrzeug (BEV – Battery electric vehicle): Der Antrieb erfolgt ausschließlich über einen Elektromotor. Dieser bezieht die elektrische Energie aus einem Akku. Eine Rekuperationsbremse wandelt Bremsenergie in elektrische Energie um und lädt den Speicher. Die Reichweite beträgt 150 bis 500 Kilometer.
  • Elektrofahrzeug mit Range Extender (REEV – Range extended electric vehicle): Ein REEV verfügt zusätzlich zum Elektromotor über einen Verbrennungsmotor. Dieser erzeugt durch einen Generator Energie zur Reichweitenverlängerung. Der Akku kann auch extern über ein Kabel aufgeladen werden. Der Hauptantrieb ist elektrisch.
  • Plug-in-Hybrid Elektrofahrzeug (PHEV – Plug-in hybrid electric vehicle): Das PHEV unterscheidet sich vom REEV durch eine geringere Akkukapazität. Der Akku kann ebenso extern vom Stromnetz über ein Kabel geladen werden. Der Hauptantrieb ist der Verbrennungsmotor. Die elektrische Reichweite beträgt 30 bis 60 Kilometer. Bei längeren Strecken muss mit einem erhöhten Verbrauch gerechnet werden, weil das aufwendige Antriebssystem ein hohes Gewicht mit sich bringt.  
  • Brennstoffzellenfahrzeug (FCEV – Fuel cell electric vehicle): Umgangssprachlich spricht man hierbei häufig auch vom Wasserstoffauto. Das FCEV erzeugt seinen Strom direkt an Bord aus Wasserstoff mittels einer Brennstoffzelle. Der Akku speichert die so erzeugte Energie und ist für die Rekuperation erforderlich. Ein Elektromotor treibt das Fahrzeug an, weshalb auch das Brennstoffzellenfahrzeug zur Elektromobilität gerechnet werden kann. Die Reichweite beträgt bis zu 500 Kilometer.

Elektroautos in unserem Sprachgebrauch sind jene, die aktiv mittels Kabel aufgeladen werden können sowie Brennstoffzellenfahrzeuge, die ihren Strom an Bord selbst erzeugen.

Grafik: Im Vergleich klimaneutraler Antriebe liegt die Elektromobilität mit einer Systemwirkungsgrad von 81 % weit vorne. Wasserstofffahrzeuge erreichen nur 26 % und Fahrzeuge mit synthetischem Treibstoff geringe 14%.
Im Vergleich von klimaneutralen Antrieben ist nur die Elektromobilität ausreichend effizient.

Bei der Effizienz sind reine Elektrofahrzeuge klar im Vorteil. Betrachtet man den gesamten Herstellungsweg, benötigt das Brennstoffzellenfahrzeug für jeden Kilometer mehr als drei Mal so viel Strom. Der Grund für die wesentlich schlechtere Effizienz ist die aufwändige Herstellung von Wasserstoff (Power to Gas). Theoretisch ist es auch möglich, aus Strom synthetischen Flüssigtreibstoff für herkömmliche Verbrennungsmotoren zu erzeugen. Diese Technik benötigt jedoch 5 Mal mehr Strom pro gefahrenen Kilometer als beim reinen Elektrofahrzeug.

Nutzen Sie vor dem Autokauf unsere Online-Hilfe e-NTSCHEIDUNG. Mit dieser Entscheidungshilfe vergleichen wir das Elektroauto mit dem Verbrennungsmotor sowie dem Hybridfahrzeug in verschiedenen Themenbereichen.

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