Energie- und Umweltagentur des Landes Niederösterreich
Energieberatung Niederösterreich

Hohe Heizkosten – was tun?

Ölheizungen sind aufgrund des großen CO2-Ausstoßes nicht nur extrem klimaschädlich, sondern auch im Betrieb langfristig die teuerste Heizform. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Heizkosten deutlich senken und auf welche Heizung Sie am besten umsteigen können.

Sparschwein mit Thermostat

Heizkosten im Vergleich

Liegen Ihre Heizkosten im roten Bereich (ab 15 € /m² beheizter Fläche), sind Ihre Heizkosten jedenfalls zu hoch.

heizkostenliste

Auf längere Sicht ist Heizen mit Erdgas oder Heizöl teuer. Da ein Heizsystem eine Entscheidung für Jahrzehnte ist, kommt es nicht auf den momentanen Brennstoffpreis an, sondern das langjährige Mittel. Mit diesen Energieträgern kommen Sie im Mittel über einen längeren Zeitraum gesehen leicht in den roten Bereich.

Heizen Sie mit einer Wärmepumpe oder einer Holzheizung (Pellets, Hackschnitzel oder Stückholz) profitieren Sie von niedrigeren Energiekosten. Ihr Energieverbrauch ist aber auch schon im gelben Bereich zwischen 10 und 12 € / m² überhöht und Dämmen zahlt sich aus.

Grafik: Der Vergleich der Heizkosten bescheinigt der Wärmepumpe die geringsten Stromkosten, gefolgt von Holzpellets. Am teuersten ist Heizöl.
Die Brennstoffkosten für Heizöl sind teurer als für Holzpellets. Die geringsten Heizkosten hat die Wärmepumpe.

Dämmen oder Heizungstausch

Bei unsanierten Gebäuden und überdurchschnittlich hohen Heizkosten sollte vor einem möglichen Heizkesseltausch geprüft werden, ob und wenn ja welche Dämmmaßnahmen sinnvoll vorab durchzuführen sind. Bei sehr hohen Heizkosten macht sich die Dämmung bezahlt.

Geben Sie einen Energieausweis in Auftrag. Dabei helfen befugte Fachleute (u.a. BaumeisterInnen). Erstellen Sie einen Sanierungsfahrplan, mit dem Sie den Wert Ihres Gebäudes erhalten. Im Zuge einer umfassenden Sanierung können Sie gut die Hälfte Ihrer Heizkosten einsparen. Die Dämmung der obersten Geschoßdecke rechnet sich rasch und ist relativ einfach und günstig zu bewerkstelligen. Wenn Sie mit ihr beginnen, können Sie schon etwa ein Viertel an Heizkosten einsparen und das bei Dämmstoffkosten von lediglich etwa 1 € pro Quadratmeter und Zentimeter Dämmstärke.

Ist Ihre Heizung bereits 20 Jahre alt, sollten Sie an einen Austausch denken. Neue Heizkessel verbrennen wesentlich energiesparender. Bei Öl- oder Gasheizungen nützen Sie die Gelegenheit günstiger Förderungen zum Umstieg auf erneuerbare Energien.

Welche Heizung ist die richtige für mich?

Neubau

Empfehlenswert ist ein Wärmeabgabesystem wie z.B. eine Fußbodenheizung, die mit einer niedrigen Heizungswassertemperatur von max. 40° C betrieben wird. Dadurch ist die Wärmeverteilung im Raum gleichmäßiger und sie können sich zwischen einer Biomasseheizung, d.h. einer Heizung mit Stückholz, Pellets oder Hackschnitzel, oder einer Wärmepumpe entscheiden.

Altbau

Bei Heizungswassertemperaturen über 40° C und bei thermisch nicht oder unzureichend sanierten Gebäuden mit hohem Energiebedarf empfiehlt sich der Einbau einer Biomasseheizung.

Das Replace-Tool: Der Heizungsrechner

Mit dem Online-Replace-Tool der Austrian Energy Agency können Sie Heizungen für Ihr bestehendes Gebäude objektiv vergleichen und Schlüsse über die Kosten ziehen. 

Noch immer gibt es ca. 90.000 Ölheizungen in Niederösterreich. Jede davon ist eine zu viel, denn Heizöl erzeugt große Mengen an Treibhausgasen. In Zukunft ist mit erneuerbaren Energien eine bessere Versorgungssicherheit gegeben. Ein gutes Gefühl gibt für Heizungen genutzte Sonnenwärme, sie verursacht kaum Treibhausgase.

Grafik: Heizungstausch ist Klimaschutz. Die Umstellung von einer Ölheizung auf eine Holzheizung spart 7 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr.
Die Umstellung von einer Ölheizung auf eine Biomasseheizung spart 7 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr.

Erneuerbare Energien schaffen regionalen Wohlstand

Erneuerbare Brennstoffe bewahren die Wertschöpfung im Land. Der Austausch aller Ölheizungen in Niederösterreich gegen erneuerbare Heizsysteme schafft über 40.000 neue Jobs. Und so behalten wir das Geld im Land. Wie ein Scheich sitzen wir mit einer Solaranlage auf einer sprudelnden Energiequelle. Das reduziert die Abhängigkeit von Anderen.

Für fossile Heizungen hat die Bundesregierung ein Auslaufprogramm geplant. Öl und Gas sind viel zu schade zum Verheizen und es gibt bewährte Alternativen. In einigen Bundesländern besteht bereits ein Ölheizungsverbot in Neubauten, sehr bald wird es auch, wie demnächst in Salzburg, ein Verbot des Heizkesseltausches auf eine Ölheizung geben. Ab 2025 müssen Ölheizungen verpflichtend getauscht werden und Erdgasheizungen werden voraussichtlich nur mehr ausnahmsweise in Neubauten eingebaut werden. Ab 2035 soll es praktisch keine fossilen Heizungen mehr geben.

Haben Sie also eine Heizöl- oder Erdgasheizung, sind die vorgesehenen Förderungen eine gute Gelegenheit für den Umstieg auf erneuerbare Energieträger. Sie profitieren in weiterer Folge von den niedrigeren Heizkosten durch Wärmepumpe und Holz.

Das Video weist auf die große Anzahl alternativer Heizungen hin. Im Interview Mag. Peter Haftner, eNu

Das Video über den NÖ Klima- und Energiefahrplan zeigt die Richtung: 50.000 Photovoltaik-Anlagen, 700 Windkraft-Anlagen, 650 Kleinwasserkraft-Anlagen, 100 Biomasse-Anlagen und sechs Großwasserkraft-Anlagen ebnen den Weg zu erneuerbarer Energie.

 

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