Energie- und Umweltagentur des Landes Niederösterreich
Energieberatung Niederösterreich

Dämmung steigert Behaglichkeit und Wert

Dämmung erzeugt im Wohnbereich Behaglichkeit. Im Winter bleibt die Wärme im Haus, im Sommer bewahrt Wärmedämmung vor Hitze. Der Wert des Hauses steigt. Die Kosten für Heiz- und Kühlenergie sinken. Wärmedämmung wirkt gegen Wärmebrücken und Schimmelgefahr!

Verschiedene Dämmaterialien

Dämmung wirkt sowohl im Winter als auch im Sommer

Dämmung wirkt am Gebäude wie eine Schutzschicht, die im Winter die kalte Außenluft und im Sommer die Hitze abhält. Gedämmte Bauteile sorgen im Winter auch bei schwacher Beheizung für eine angenehme Raumtemperatur. Im Sommer bleibt bei ausreichender Beschattung die Hitze draußen und die Räume bleiben kühl. Das sichert die Behaglichkeit.
Bei ungedämmten Außenwänden kann die Oberflächentemperatur im Winter auf ein kritisches Niveau sinken. In solchen Fällen droht Schimmelgefahr.

Grafikskizze eines Hauses mit Angabe der Wärmeverluste über Böden, Wände, Decken, Fenster und Heizung in Prozent des gesamten Wärmeverlustes.
Die Grafik zeigt, wo die Wärmeverluste am Gebäude auftreten und wie hoch sie sind. Das hilft bei der Planung von Sanierungsmaßnahmen.

Bei einer Sanierung ist das ganze Haus zu betrachten. Große Verluste von Heizenergie entstehen an Außenwand und Dach. Weniger Verluste entstehen an der Kellerdecke, wobei ein kalter Fußboden die Behaglichkeit empfindlich stört. Auch eine Heizung hat Verluste – alte Heizkessel erwärmten oft den Heizkeller mehr als das Wohnzimmer. Neue Heizkessel sind mit einer Dämmung versehen, um die Wärme tatsächlich in den Wohnraum zu bringen. Bevor ein Heizkessel getauscht und erneuert wird, muss das Haus gedämmt werden. Die Energieberatung NÖ reiht für Sie die nötigen Maßnahmen und zeigt Fördermöglichkeiten auf.

Ein winterliches Phänomen: Ein Gefühl von Zugluft trotz geschlossener Fenster und Türen

Menschen verspüren in der Nähe nicht gedämmter Wände ein Gefühl von Zugluft. Obwohl zur gleichen Zeit weder Fenster noch Tür geöffnet sind. Die Lösung des Rätsels liegt in der ungleichen Temperatur von Menschen mit 36 Grad und Außenmauern mit weniger als 15 Grad Celsius. Die menschliche Wärme zieht regelrecht zur kalten Mauer – es entsteht ein Zuggefühl ohne einen einzigen Windhauch. Dämmung erhöht die Temperatur der Außenwände - das Gefühl verschwindet.

Dämmung lässt die Sommerhitze nicht ins Haus

Die globale Erwärmung beschert uns immer öfter intensive sommerliche Hitzewellen. Vollwärmeschutz hält die Hitze weitgehend ab. Zusätzlich können schwere Baustoffe, wie z.B. Ziegelwände, Hitze aufnehmen und halten so die Raumtemperatur im behaglichen Bereich. Zur Unterstützung kann nachts die gespeicherte Wärme wieder weggelüftet werden.  

Wärmedämmung schützt vor Wärmebrücken und Schimmel

Als Wärmebrücken werden Bauteile bezeichnet, die Wärme besser leiten als angrenzende Teile.  Dadurch entstehen höhere Wärmeverluste und es droht Schimmelgefahr. Eine rundum lückenlos verlegte Wärmedämmung bei Neubau und Sanierung sichert eine energiesparende Bauweise und gilt als Qualitätskriterium. Nur eine sorgfältige Bauausführung vermeidet Wärmebrücken.

In älteren Häusern gibt es oft viele Schwachstellen (Wärmebrücken). Typische Problembereiche sind

  • Raumecken,
  • Mauer- oder Fensternischen,
  • nach innen durchbetonierte Balkonplatten oder Terrassen, 
  • Außenstiegen, 
  • Garagenzubauten.

In ganz Österreich ist beim Neubau die Einhaltung der Luftdichtheit gefordert. Zusätzlich zur Rundum-Wärmedämmung muss also das ganze Haus auch luftdicht konstruiert sein. Diese luftdichte Ebene wird durch unterschiedliche Methoden erreicht.

  • Im Leichtbau garantieren Folien, Dichtbänder, aber auch Bauplatten die Luftdichtheit.
  • Im Massivbau gilt Mauerwerk mit einer verputzten Oberfläche als luftdicht.

Verschiedene Arten von Dämmstoffen

DIin Andrea Kraft gibt eine kurze Übersicht

FAQ  -  Häufige Fragen zu Dämmstoff

Frage Lösung
Gibt es ökologische Dämmstoffe? Es gibt für alle Einsatzbereiche ökologische Varianten von Dämmstoff z.B. Kork, Zellulose, Flachs, Hanf oder Schafwolle.
Ist dicker Dämmstoff nicht verwendbar (z.B. bei Terrasse)? Es gibt Material mit besseren Werten, diese können dünner ausgeführt werden (sog. Hochleistungsdämmstoffe).
Ist Dämmstoff brennbar? Es existieren nicht-brennbare Dämmstoffe, wie z.B. Glas- und Steinwolle oder Mineralschaumplatten.
Können nasse Außenmauern gedämmt werden? Feuchte Mauern müssen zuerst trockengelegt und gegen aufsteigende Feuchtigkeit dauerhaft geschützt werden, bevor eine Wärmedämmung angebracht wird.
Erzeugt Dämmstoff innen Schimmel? Gedämmte Wände schimmeln nicht! Schimmel braucht für Entstehung und Wachstum Feuchtigkeit. Kondensationsfeuchte entsteht ausschließlich bei NICHT gedämmten Bauteilen und Wärmedämmung verhindert genau das. Sollte Schimmel bei wärmegedämmten Außenwänden auftreten, ist die Ursache meist eine Wärmebrücke oder aufsteigende Feuchtigkeit vom Erdreich aufgrund einer fehlenden Horizontalisolierung.
Erstickt die Dämmung das Haus, kann es dann noch atmen? Mit dem Begriff "Atmen" ist meist die Durchlässigkeit von Wasserdampf (Diffusionskennwert) gemeint. Das häufig eingesetzte Polystyrol (EPS, "Styropor") hat einen ähnlichen Diffusionskennwert wie Holz. Es gibt aber Dämmstoffe, die noch günstigere Werte aufweisen z.B. Glas- und Steinwolle, Flachs oder Hanf. Luftzufuhr funktioniert über Türen und Fenster, nicht durch Mauern!
Ist dämmen teuer? Wie lange hält der Dämmstoff? Gut ausgeführte Dämmungen halten rund 50 Jahre. Etliche Förderprogramme unterstützen das Dämmen. Wärmedämmung erhöht die Krisenfestigkeit des Haushalts, da weniger Heizenergie und Geld benötigt wird.  
Wird zur Herstellung von Dämmstoff mehr Energie benötigt, als eingespart wird? Uns liegen Berechnungen zur energetischen Amortisationszeit vor – sie beträgt wenige Monate bis zu eineinhalb Jahre (bei 50 Jahre Nutzung!). Es ist daher wirtschaftlich zu dämmen. Unwirtschaftlich ist wegen der enthaltenen „grauen Energie“ auf Dämmung zu verzichten und viel zu heizen!
Wie schaut es mit der Entsorgung/Recycling von alten Dämmplatten aus Polystyrol bei Abriss des Hauses aus? Die Entsorgung von Polystyrol ist wegen dem früher verwendeten Flammschutzmittel HBCD (Hexabromcyclododekan) problematisch. Abfälle sind beim Baustoffzentrum abzugeben (EPS-Dämmstoffe) oder an Entsorgungsfirmen zu übergeben (XPS-Dämmstoffe). Das Recycling erfolgt aus verschiedenen Gründen (Verunreinigungen, Transportproblem, Kostenaufwand) bei Fassadendämmplatten nur in sehr geringem Maße. Fassadendämmungen, die sortenrein wieder entfernt werden können, sind aus ökologischer Sicht die bessere Wahl z.B. vorgehängte Fassadensysteme.

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