Energie- und Umweltagentur des Landes Niederösterreich
Energieberatung Niederösterreich

Bahn & Bus – Öffis sind die bessere Wahl

Der Öffentliche Verkehr ist das Rückgrat eines funktionierenden und klimafreundlichen Verkehrssystems.  Bahn und Bus intelligent kombiniert mit e-Auto, Rad & Sharing-Angeboten, ermöglichen bequeme, günstige und nachhaltige Mobilität im Alltag wie auch auf Reisen. Hochgeschwindigkeitszüge können auch Flüge innerhalb Europas ersetzen.

ÖBB Zug

Wie gelangen Sie von einem Ort zum anderen? Mit dem Rad, zu Fuß, dem Auto oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln? In Niederösterreich stammt mehr als ein Viertel der Treibhausgasemissionen aus dem Sektor Verkehr, Tendenz steigend. Um eine klimarelevante Reduktion des CO2-Ausstoßes zu erzielen, reicht es nicht aus den einen oder anderen Einkauf zu Fuß oder mit dem Rad zu erledigen. Erst durch Veränderung des täglichen Mobilitätsverhaltens schützen wir das Klima nachhaltig. 

Hier erfahren Sie wie Sie mit Bahn und Bus Ihre Mobilitätsbedürfnisse besser erfüllen können als immer nur mit dem Auto unterwegs zu sein.

Bahn & Bus – Rückgrat des modernen Alltags-Verkehrs

Wer sich entscheidet, das Auto vermehrt stehen zu lassen und sich nachhaltig mit Bahn & Bus zu bewegen, leistet einen positiven Beitrag zum Klimaschutz. Bahn und Bus, die wichtigsten öffentlichen Verkehrsmittel, ermöglichen eine bequeme und günstige Mobilität, unabhängig vom oder ergänzend zum Privat-Auto.

Kombinieren Sie für eine nachhaltige Mobilität Radfahren, zu Fuß gehen, Bahn und Bus. Die Grafik zeigt, dass in Österreich ein Pkw mit Verbrennungsmotor im Schnitt pro Personenkilometer 15-mal so viel CO2 als die Bahn verursacht.

Grafik: Die Bahn verursacht 0,14 Tonnen Kohlendioxid pro Person bei 10.000 km Fahrtstrecke. Der private Benzin- oder Diesel-PKW verursacht für dieselbe Strecke 2 Tonnen Kohlendioxid - die 14 - fache Menge.
Der private Benzin- oder Diesel-PKW verursacht vierzehn Mal so viel Kohlendioxid pro Person wie eine Bahnfahrt.

Multimodalität wird die Verteilung des Verkehrsaufkommens auf verschiedene Verkehrsmittel (Modi) genannt. Durch Multimodalität wird beispielsweise der Arbeitsweg auf mehrere, unterschiedliche Verkehrsmittel aufgeteilt. Zu Fuß oder mit dem Rad zum Bahnhof und am Arbeitsort die letzten Kilometer mit dem Leihrad oder dem Bus fahren.

Man kann natürlich auch die ersten Kilometer zum Bahnhof mit dem eigenen Auto zurücklegen und dann in einer Park&Ride Anlage parken. Oder man nutzt als Mix zwischen privater Mobilität und öffentlicher Mobilität nachfragebasierte Mobilitätsdienstleistungen wie Anrufsammeltaxi oder e-Fahrtendienste am Land oder Shuttle-Dienste in Ballungsräumen. Anrufsammeltaxis ermöglichen ein nachfragegesteuertes Angebot ohne feste Linien. Sie erfüllen eine wichtige Doppelrolle: Einerseits ermöglichen sie individuelle Mobilität unabhängig vom Privat-Auto, andererseits schaffen sie einen wichtigen Lückenschluss, um ein flexibles, öffentlich zugängliches Verkehrsangebot auch auf der sogenannten ersten und letzten Meile anzubieten.

Ein Mann steht vor einem Postbus

Weiters bewähren sich Rufbusse gut, denn auch Busse sind deutlich umweltfreundlicher als Autos. Ein Pkw mit Verbrennungsmotor verursacht im Schnitt pro Person 2 Tonnen CO2 auf 10.000 km, ein Bus nur 0,25 Tonnen CO2, das Auto verbraucht also 8 Mal so viel CO2 für die gleiche Strecke.

Grafik: Ein Bus verursacht 0,25 Tonnen Kohlendioxid pro Person bei 10.000 km Fahrtstrecke. Der private Benzin- oder Diesel-PKW verursacht für dieselbe Strecke 2 Tonnen Kohlendioxid - das Achtfache.
Der private Benzin- oder Diesel-PKW verursacht achtmal so viel Kohlendioxid pro Person wie ein Bus.

Klimafreundliches Reisen mit dem Zug statt mit dem Auto

Auch im Urlaub können Bahn und Bus Fahrten mit dem PKW oder Flüge ersetzen. Die Vorteile von Bahn und Bus gegenüber dem eigenen PKW sind vielfältig:

  • Sie kommen erholt am Urlaubsort an, da Sie den Fahrstress vermeiden.
  • Vor allem mit Kindern ist eine Zugreise viel familienfreundlicher als die Reise angeschnallt im PKW (Tipp: Nehmen Sie viele Brettspiele mit, dann vergeht die Zeit wie im … Zug).
  • Sie stehen nicht stundenlang im Stau, sondern können durchs Fenster die schöne Landschaft vorbeiziehen lassen.
  • Sie reisen mit ChauffeurIn, Restaurant und Toiletten – alles an Bord.
  • Sie sind sehr klimafreundlich unterwegs.F
  • Generell können Sie die Zeit im Zug viel besser nutzen als im PKW (arbeiten, lesen, schlafen, spielen, essen, etc.).
Gemütliche Zugfahrt mit der Familie

Warum reisen dann nicht alle mit dem Zug?

Der Hauptgründe sind wohl, dass wir uns in den letzten Jahren daran gewohnt haben:

  • Die Koffer ins Auto zu packen und, zumindest theoretisch, ganz einfach an den Urlaubsort zu fahren – ohne umsteigen.
  • Und am Urlaubsort wollen wir flexibel sein – da benötigen wir ja unser Auto.

Kurz gesagt - wir denken bei Mobilität an unser Auto – es erfüllt all unsere Bedürfnisse und wir müssen nicht nachdenken, wie wir von A nach B kommen etc.

Jedoch mit diesen Nachteilen:

  • Stress, vor allem für den Fahrer/die Fahrerin, aber auch für die Kinder.
  • In der Theorie sind wir zwar schneller, in der Realität aber stehen wir oftmals im Stau.
  • Hohes Risiko, eine Fahrt mit dem PKW ist um ein Vielfaches gefährlicher als eine Fahrt mit dem Zug.
  • Hoher CO2- und Schadstoffausstoß.
  • Kinder werden meist am Rücksitz fixiert und mit Videos „bespaßt“.

Günstig Reisen mit dem Zug

Werden die Gesamtkosten des eigenen PKW mit den Kosten der Zugfahrt verglichen, wird schnell klar, dass die Bahn günstiger ausfällt. Vor allem mit den neuen Klimatickets fahren Sie bequem und kostengünstig. Mit dem Klimaticket besteht die Möglichkeit, sämtlichen öffentlichen Verkehr in allen Bundesländern Österreichs mit nur einem Ticket zu nutzen. Die diversen Tickets je Betreiber gehören damit der Vergangenheit an. 

Tipps für das Reisen mit dem Zug

Was kann man also tun, damit Reisen mit Bahn und Bus möglichst einfach ist, und wie ist man vor Ort mobil?

  • Buchen Sie immer im Voraus die Zug- oder Bus-Tickets mit Reservierungen - bei Familien möglichst am 4er-Tisch zum Spielen.
  • Nutzen Sie eine der zahlreichen Apps zur Planung und zum Buchen: Scotty, A nach B, etc.
  • Planen Sie nicht die schnellste Reise, sondern die bequemste, möglichst wenig umsteigen, keine zu knappen Umsteigezeiten, nicht den letzten verfügbaren Zug oder Bus nehmen.
  • Für die erste Meile von zuhause zum Bahnhof: Nutzen Sie das eigene Auto mit Park&Ride oder nehmen Sie ein Taxi.
  • Für die letzte Meile vom Bahnhof zum Hotel: Nehmen Sie ein Taxi oder ein Mietauto.
  • Mit dem Mietauto (am besten ein Elektroauto) können Sie am Urlaubsort mobil sein oder Sie nutzen am Urlaubsort e-Bikes etc.

Wenn Sie das berücksichtigen, gibt es keinen vernünftigen Grund mehr mit dem eigenen Auto zu verreisen.

Klimafreundliches Reisen mit dem Zug statt mit dem Flugzeug

Wie klimaschädlich sind Reisen mit dem Flugzeug?

Eine Reise mit dem Flugzeug verursacht 31 Mal mehr Treibhausgase als die gleiche Reise mit der Bahn. Kurzflüge sind dabei im Verhältnis zur zurückgelegten Strecke besonders klimaschädlich. Vor allem kürzere Distanzen sollten Sie daher mit der Bahn statt mit dem Flugzeug zurücklegen.

Grafik: Eine Flugreise verursacht 31 Mal mehr Treihausgase als die gleiche Reise mit der Bahn.
Flugreisen sind im Vergleich zur Bahnreise extrem schlecht für das Klima.

Bahn ersetzt den Flug auf Distanzen innerhalb Europas

Dies gilt auf jeden Fall für Inlandsflüge und Flüge ins benachbarte Ausland. Hier sind Sie innerhalb weniger Stunden ausgeruht und bequem am Ziel. Die Fahrt zum Flughafen, der Check-In, das Warten auf den Flug, die Gepäckausgabe sowie die Fahrt vom Flughafen ans Ziel ins Stadtzentrum erhöhen bei einer Flugzeit von 1,5 Stunden die tatsächliche Reisezeit auf 4 bis 5 Stunden.

Da kann die Bahn bereits mithalten und das mit viel weniger Stress. Das transeuropäische Verkehrsnetz der Bahn umfasst mittlerweile 20.000 km Hochgeschwindigkeitstrassen für Geschwindigkeiten von über 200 km/h. Damit ist man innerhalb weniger Stunden in den größeren Städten des Inlands und des benachbarten Auslands.

Für längere Strecken über 6 Stunden Reisezeit empfiehlt es sich nicht am Tag zu reisen, sondern über Nacht. Im Schlafwagen lässt es sich bequem über längere Strecken reisen und man spart die Hotelübernachtung. Und wie schon erwähnt im Gegensatz zum PKW hat man ja eine/n ChauffeurIn und kann beruhigt und sicher schlafen, während man durch Europa „kutschiert“ wird. Abendessen mit Sonnenuntergang und ausgezeichnetem Ausblick im Zugrestaurant ist dabei ein Highlight.

Doch was ist mit der Fernreise auf andere Kontinente?

Was ist hier die Alternative zum Flug? Muss man in Zukunft verzichten andere weit entfernte Kulturen kennenzulernen? Fernreisen sind der einzige Bereich der Mobilität, wo es (heute) keine nachhaltige Technologie gibt, die das extrem klimaschädliche Kerosin der Flugzeuge ersetzt. In Zukunft könnte es synthetisches Kerosin geben, das jedoch deutlich teurer sein wird und dessen Herstellung aus erneuerbarem Strom vor allem auch sehr viel Energie verbrauchen wird. Auch Hochseeschiffe sind keine Alternative, da ihre Ökobilanz auch sehr schlecht ist.

Hier bleibt wohl nur der Ratschlag: „Weniger kann auch mehr sein“. Das heißt, statt mehrmals nur für eine oder zwei Wochen eine Fernreise zu machen, ist es nachhaltiger und auch günstiger Fernreisen seltener und dafür deutlich länger zu machen. Bei einer 6-wöchigen Fernreise spart man im Gegensatz zu mehreren zweiwöchigen Fernreisen zwei Drittel des CO2 Ausstoßes ein und man kann sich wirklich mit der Kultur des anderen Kontinents auseinandersetzen. Vor Ort kann man per Bahn nicht nur ein Land, sondern auch gleich die Nachbarländer erkunden, z.B. eine Südamerikareise mit dem legendären Andenzug statt drei Einzelreisen nach Argentinien, Bolivien und Peru. Klimafreundliche Mobilität ist nicht nur im Sinne der Umwelt nachhaltiger.

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