Energie- und Umweltagentur des Landes Niederösterreich
Energieberatung Niederösterreich

Anleitung zum Erhebungsbogen

Dieser Erhebungsbogen dient dazu, eine Ist-Stands-Analyse an die Energieberatung NÖ zu übermitteln. Diese hilft unseren EnergieberaterInnen dabei, Ihre Situation zu beurteilen und im besten Fall damit bereits ein Energieberatungsprotokoll für Sie zu erstellen.

Das Ausfüllen des Erhebungsbogens dauert ca. 15 min. Im Vorfeld sollten Sie folgende Unterlagen zusammentragen: Energieausweis (falls vorhanden!), Rechnungen vom Energieverbrauch der Heizung und Flächenangaben zu Haus/Wohnung.

Das Beratungsprotokoll (oder einen Energieausweis, der nicht älter als 10 Jahre ist) benötigen Sie, wenn Sie die „Raus aus Öl und Gas“-Förderung in Anspruch nehmen möchten.

Und so geht’s:

1. Angaben zu Gebäude und Haushalt

Hier gilt es u.a. die beheizte Fläche anzugeben: Gemeint ist damit die Bruttogrundfläche – also Innenräume mit Innenwänden und Außenwänden. Sollten Sie diese nicht kennen, multiplizieren Sie bitte die Wohnnutzfläche (plus eventuell mitgeheizter Kellerräume) mit dem Faktor 1,25 um die beheizte Fläche zu ermitteln. Die Bruttogrundfläche ist im Energieausweis zu finden.

Haben Sie einen Energieausweis für Ihr Gebäude?

Wenn er nicht älter als 10 Jahre ist, kann der Energieausweis anstatt des Beratungsprotokolls für die Förderung vorgelegt werden. Die Energiekennzahl (HWB) laut Energieausweis ist im Formular einzutragen – bitte den Wert Heizwärmebedarf am Standortklima spezifisch.  

2. Heizung

Wer keinen Energieausweis hat, kann sich die persönliche Verbrauch-Eenergiekennzahl selbst berechnen. Dafür benötigen Sie die Verbräuche der eingesetzten Energieträger (Rechnungen) für Heizung (und Warmwasser, wenn dieses mit der Heizungsanlage bereitet wird) des letzten Jahres (Sommer und Winter). Wir berechnen also eine Energieverbrauchskennzahl anhand des tatsächlichen Energieverbrauchs.

Zuerst muss geklärt werden, welcher Energieträger eingesetzt wird (Öl, Gas, Holz?)  und welches Baujahr die Heizung hat. Auch die Jahresverbrauchsmenge des Brennstoffs muss eingetragen werden.

Im PDF-Formular errechnet sich die Verbrauchskennzahl nach Eingabe der erforderlichen Daten automatisch.

Die Jahresverbrauchsmenge kann anhand der Rechnungen ermittelt werden. Sollten Sie eine Gasheizung haben und den Verbrauch auf der Rechnung in kWh und nicht in m³ ausgewiesen haben, rechnen Sie bitte wie folgt um 1m³ Gas = 10 kWh… es handelt sich dabei nicht um die exakte Berechnung, aber es reicht für die Bestimmung der Verbrauchskennzahl.

Wenn Sie also in der Zeile „Ihres Brennstoffs“ die richtige Jahresverbrauchsmenge eingegeben haben, berechnet sich aus Menge, Heizwert und Jahresnutzungsgrad der Heizung (Menge * Heizwert * Jahresnutzungsgrad - wird im pdf-Formular automatisch berechnet) die Nutzenergie in kWh. Die für die Warmwasserbereitung benötigte Energie wird anschließend automatisch abgezogen (je nach Ihrer Eingabe der Personenanzahl, und ob das Warmwasser mit der Heizungsanlage ganzjährig, nur im Winter oder gar nicht bereitet wird, und ob Sie ein Solaranlage angegeben haben). Für die ganzjährige Bereitung des WW mit der Heizungsanlage werden überschlägig 1.000 kWh/Person und Jahr angenommen.

Der Jahresnutzungsgrad des Heizkessels ist ein Maß der Effizienz – er gibt an, wie hoch der Anteil der Nutzenergie ist – also z.B. 0,7 bedeutet, dass 70 % der Endenergie des eingesetzten Brennstoffes tatsächliche als Nutzungsenergie als Wärme in den Räumen ankommt, während 30 % Energieverluste sind.  

Unser Ergebnis ist nun die Verbrauchs-Energiekennzahl (V-EKZ), also die Heizenergie durch m² beheizte Fläche!

3. Bevorzugtes Heizsystem

Hier geben Sie an, welches Ihr bevorzugtes Heizsystem wäre.

4. Einschätzung Energieverbrauch

Hohe Energiekennzahl (HWB) bzw. hohe Verbrauchskennzahl (VEKZ) bedeutet einen hohen Energieverbrauch; Gründe können ein schlecht gedämmtes Gebäude oder eine ineffiziente Nutzung sein.

Je höher die Energiekennzahl ist, desto höher muss die Vorlauftemperatur der Heizung sein!

Bei Verbrennungsprozessen (also bei Biomasse-Heizungen bzw. auch bei Verbrennung fossiler Brennstoffe) und bei Nahwärme können hohe Vorlauftemperaturen erreicht werden. Wärmepumpen sind nur effizient, wenn sie niedrige Vorlauftemperaturen erzeugen (bis 40 °C). Dem entsprechend sind Wärmepumpen nur für energieeffiziente Gebäude geeignet.

5. Weitere Angaben zum Heizsystem

Die Angaben zur Kesselleistung finden Sie auf dem Typenschild Ihres Heizkessels.

Im nächsten Schritt sind Sie aufgerufen sich zu überlegen, ob Sie ausreichende und geeignete Räumlichkeiten zur Brennstofflagerung zur Verfügung haben und welches Wärmeabgabesystem Sie aktuell haben (Heizkörper oder Flächenheizung).

Alte Heizungen haben oft noch die Werte in kcal/h angegeben – diesen Wert einfach durch 1.000 dividieren und mit dem Faktor 1,6 multiplizieren, um auf die kWh zu kommen. 

6. Empfehlung des Heizsystems

Nahwärme möglich? Wenn ja, ist das die beste Option! Ihre Gemeinde (BürgermeisterIn, Bauamt, Energiereferat,…) bzw. der Betreiber des Nahwärmenetzes können Ihnen Auskunft geben, ob ein Anschluss möglich ist. ACHTUNG: Dieser Punkt ist förderrelevant (Raus aus Öl und Gas Förderung BUND) – Sie bekommen keine Förderung, wenn ein Anschluss an ein Nahwärmenetz möglich wäre, Sie sich aber dagegen entscheiden.

Biomasse: Wenn die Energiekennzahl größer 90 kWh/m²a ist, wäre Biomasse – nach Nahwärme – die beste Option. Achtung: Geeignete Lagerräumlichkeiten und eine Zufahrtsmöglichkeit für die Anlieferung müssen vorhanden sein.

Wärmepumpen: Wenn die Energiekennzahl kleiner 50 kWh/m²a ist, können Sie eine Wärmepumpe in Betracht ziehen. Achtung: eine Flächenheizung wäre wünschenswert, da geringe Vorlauftemperaturen wichtig sind, damit die Wärmepumpe effizient arbeiten kann.

Bei bestehenden Gebäuden wird aus Platzgründen selten ein Flächenkollektor Anwendung finden können. Eine Tiefenbohrung wäre eine gute Alternative. Grundwasserwärmepumpen können dort zum Einsatz kommen, wenn reichlich Wasser in geringer Tiefe vorhanden ist.

In der Sanierung ist eine Luftwärmepumpe sicherlich die einfachste und kostengünstigste Variante. Da sie bei sehr kalten Außentemperaturen einen geringen Nutzungsgrad aufweisen, wird in dieser Situation viel Strom und eine hohe Leistung benötigt. Diese Art von Wärmepumpen sollte daher nur bei Flächenheizungen und geringem Heizwärmeverbrauch eingesetzt werden. Solche Situationen können auch mit einer Zusatz entschärft werden, die an kalten Wetterperioden in Betrieb genommen wird.

7. Persönliche Daten

Hier noch schnell Ihre persönlichen Daten ergänzen und fertig

Nun senden Sie bitte den fertig ausgefüllten Erhebungsbogen mit dem Betreff: Heizungsumstellung – Erhebungsbogen per Mail an office@energieberatung-noe.at – wir werden uns so schnell als möglich bei Ihnen mit dem Beratungsprotokoll bzw. bei Rückfragen zur Klärung bei Ihnen melden. Aufgrund der aktuell besonders hohen Anzahl an Anfragen kann die Bearbeitungszeit einige Wochen dauern. Wir bitten um Verständnis.

 

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