Sonneninsel Tradenberg West
in der Gemeinde Stetten
Projektdaten
Fläche des Grundstücks | 2,57 Hektar |
Ehemalige Bewirtschaftung | Fachlich abgestimmte Mahd und Pflege des arteinreichen ruderalen Halbtrockenrasens |
Derzeitige Bewirtschaftung | Pflegemaßnahmen nach biodiversitätsförderndem Konzept |
Geeignete biodiversitätsfördernde Maßnahmen |
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Lage der Fläche | Neben der S1 an der Nord-West-Einfahrt unter dem Tradenberg |
Größe der PV-Anlage | 120 kWp (3.300 m²) |
Raumplaner / Raumplanerin | JUNENERGIE |
Ausgangssituation
In der Gemeinde Stetten wurde auf einem Gelände neben der Schnellstraße S1 eine 3.300 m² große PV-Anlage errichtet. Umgeben ist die insgesamt 2,6 ha große Fläche von der S1, einem Güterweg, einer Lärmschutzwand sowie Grünflächen und Gebüsch.
Die Böschung, auf der die PV-Anlage steht, ist nach Norden hin ansteigend. Dieser Teil ist nährstoffärmer und abhängig von der Wetterlage schneller von Trockenheit betroffen. Dies beeinflusst die Flora und Fauna, was sich wiederum bezüglich der Biodiversität positiv auf die Gesamtfläche auswirkt.
Auf dem Gelände wurde schon seit längerer Zeit nicht nachgesät, was jedoch keine negativen Auswirkungen auf die Biodiversität zeigte. Die Pflege und ökologische Betreuung übernimmt eine eigens gegründete Naturschutzabteilung der Projektfirma Bonaventura Infrastruktur GmbH.
Erste Begehung
Eine zoologische und vegetationskundliche Untersuchung zeigt, dass die Fläche bereits reich an diversen Tier- und Pflanzenarten ist. In Kombination mit der errichteten PV-Anlage ist sie ein gelungenes Beispiel für eine ökologische Bewirtschaftung, die neben der Energiegewinnung noch einen biodiversitätsfachlichen Mehrwert schafft.
Ziele
Auf dem Gelände soll sich die bereits bestehende vielfältige und blütenreiche Pflanzenwelt weiterentwickeln können, trotz betrieblicher Nutzung. Es soll eine noch artenreichere Vegetation entstehen, die auch Lebensraum und Nahrung für weitere Insekten und andere Tiere bieten kann.
Maßnahmen
Um die gesetzten Ziele zu erreichen, wurden bzw. werden folgende Schritte gesetzt:
- Aktuelle Art der Bewirtschaftung großteiles beibehalten.
- Mähgut entfernen
- Teilbereiche (10 % der Fläche) durch oberflächliches Pflügen öffnen (alle 3 – 5 Jahre wiederholen)
Abschließende Untersuchung
Aufgrund der unterschiedlichen Niederschlagsbedingungen im Jahr 2024 fiel der Reichtum an Blütenpflanzen zum Zeitpunkt dieser Untersuchung geringer aus. Es kamen in trockeneren Bereichen Pflanzen vor (z.B. Natternkopf und Kathäusernelke), die im Vorjahr nicht dokumentiert werden konnten.
Besonders hervorzuheben – auch aus biodiversitätsfachlicher Sicht – ist das Vorkommen der europaweit geschützten Zauneidechse und des Goldenen Scheckenfalters.
Die Bewirtschaftung kann als vorbildlich gewertet werden.
Ergebnisse
Mit nur wenigen spezifisch diversitätsfördernden Maßnahmen, die seitens coopNATURA in Auftrag gegeben wurden, konnte der Bestand der „bunten“ Pflanzen- und Tiervielfalt mit ihrem großen Potenzial für Insekten und andere Tierarten gesteigert werden – ein Weg, den es gilt, auch in Zukunft weiterzuverfolgen.

Weitere Informationen und Kontakt
Protokolle und Abschlussbericht (Juni 2025) können auf Anfrage digital übermittelt werden. Anfragen stellen Sie bitte an andreas.bauer@enu.at