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Energie- und Umweltagentur des Landes Niederösterreich
Energieberatung Niederösterreich

Agro PV Wolfshof

in der Gemeinde Lichtenegg

Projektdaten

Fläche des Grundstücks 19.000 m2
ehemalige Bewirtschaftung Biodiversitäts- und Ackerfläche
derzeitige Bewirtschaftung Biodiversitätsfläche und landwirtschaftliche Nutzung durch Beweidung mit einer Schafherde
geeignete biodiversitätsfördernde Maßnahmen 
  • Saatgutmischung
  • Beweidung durch Schafe und Hinführung zu Magerrasen
Lage der Fläche außerhalb des Siedlungsgebietes, 200 Meter Abstand zu einer Mountainbikestrecke
Größe der PV-Anlage 1,66 MWp (7.700 m2)
Raumplanung Dipl.-Ing. Hans Mayrhofer

Ausgangssituation

In der Gemeinde Lichtenegg, im Bezirk Wiener Neustadt, wurde auf einer 1,9-ha-großen Fläche mit mäßiger Hanglage eine PV-Anlage errichtet. Das Grundstück, das ursprünglich als Biodiversitäts- und Ackerfläche genutzt wurde, ist von Äckern und Wald umgeben.

Erste Begehung

Die Fläche war geprägt von einer Vielzahl an Blütenpflanzen, wie zum Beispiel Kamille, Kornblume und Acker-Kratzdistel, sowie von zahlreichen blütensuchenden Insekten. Eine für die Biodiversität und für die Schafbeweidung optimale Saatgutmischung wurde vom Biologen empfohlen. Die Randbereiche am Oberhang der Fläche sollten vorläufig unberührt bleiben, um sie als Rückzugsort für Reptilien und Insekten zu erhalten.

Ziele

Ein naturschutzfachliches Ziel ist die Hinführung der Fläche zu einer Magerrasenfläche. Dies würde eine positive Wirkung auf die Biodiversität in diesem Gebiet haben. Zwei Buschgruppen am nördlichen und westlichen Rand, nahe dem angrenzenden Wald, dienen als natürliche Einfriedung, bieten Insekten und Niederwild Rückzugsorte und dienen Vögeln als Brutplätze. Daher sollen diese Buschgruppen erhalten und mitgepflegt werden.

Allgemeines Ziel

Auf dem Großteil des Geländes soll sich ein vielfältiger und blütenreicher Bewuchs entwickeln. Es soll eine artenreiche Vegetation entstehen, die auch Lebensraum und Nahrung für Insekten und andere Tiere bietet.

Maßnahmen

Um die gesetzten Ziele zu erreichen, wurden folgende Schritte gesetzt:

  • Auf dem Gelände wurde eine spezifische Weiderasenmischung (Rasen- und Blumenmischung) ausgebracht. (Die Maßnahme wurde zwischen dem fachkundigen PV-Sonneninsel-Betreiber und dem Biologen besprochen.)
  • Unberührte Bereiche am Rand der Fläche sollen möglichst bestehen bleiben, damit Reptilien und Insekten zusätzliche Rückzugsorte vorfinden können. (Dies ist durch die Beweidung der Fläche mit Schafen schwierig.)
  • Die gesamte Fläche unter und neben den PV-Modul-Tischen wird von Schafen beweidet.
  • Mähmaßnahmen werden auf der gesamten Fläche nur nach Bedarf, als Ergänzung zur Beweidung durch eine Schafherde, durchgeführt.

Abschließende Untersuchung

Auf Grund der veränderten Nutzung und Schafbeweidung ist die Fläche nicht mehr durch den ehemals hochwüchsigen Distel- und Kräuterbestand charakterisiert. Die Fläche zeigt mittlerweile ein reiches Auftreten unterschiedlichster kleinwüchsiger Blütenpflanzen, wie zum Beispiel die bereits vor der Beweidung vorkommende Kamille, Kornblume und Acker-Kratzdistel. Ebenfalls etabliert haben sich kleinflächige Rohbodenstandorte mit einer Vielzahl an blüten-besuchenden Insekten. Zum Beispiel wurden Hummelarten inklusive Steinhummel und Ungarischer Kuckuckshummel, Wildbienenarten und die Ameisenwespe dokumentiert. (Die Ameisenwespe parasitiert an Hummelbruten.) Blütenprachtkäfer und eine reiche Schmetterlingsfauna inklusive des prächtigen Dukatenfalters sind auf der Fläche vorzufinden. (Die Raupen des Dukatenfalters ernähren sich von verschiedenen Sauerampfer-Arten.)

Vogelarten wie die Feldlerche und der Goldammer konnten ebenfalls beobachtet werden. Das Stallgebäude der Schafe, das in die Fläche integriert ist, wird von Hausrotschwanz und Bachstelze bewohnt.

Ergebnisse

Eine Weiderasenmischung wurde stellenweise ausgebracht und wuchs auch an. Diverse Wildtiere (Insekten) konnten beobachtet werden.

Flora und Fauna (inklusive Schafe) haben die Gegebenheiten auf der Fläche der PV-Sonneninsel sehr gut angenommen. Die Stromproduktion erfolgt parallel zur Fleischproduktion. Für die Biodiversität und damit auch für die Gesellschaft konnte ein Mehrwert dokumentiert werden.

Abschließende Ergebnisse und Erkenntnisse sowie der abschließende Projektbericht liegen vor.

Seitenansicht von PV-Modulen auf einer Wiese in der Gemeinde Lichtenegg
PV-Module auf einer Wiese in der Gemeinde Lichtenegg

Weitere Informationen und Kontakt

Protokolle und Abschlussbericht (Juni 2025) können auf Anfrage digital übermittelt werden. Anfragen stellen Sie bitte an andreas.bauer@enu.at.

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