Energie- und Umweltagentur des Landes Niederösterreich
Energieberatung Niederösterreich

Richtig Lüften vermeidet Schimmel und hohe Heizkosten

Richtiges Lüften garantiert ein gesundes und behagliches Raumklima. Lüften reduziert Bakterien, Viren und andere Schadstoffe. Es vermindert die Feuchtigkeit in den Wohnräumen und senkt dadurch die Schimmelgefahr. Gegen den höheren Energiebedarf durch Fensterlüftung gibt es als Lösung die Wärmerückgewinnung einer Wohnraumlüftung.

EIne Person öffnet ein Fenster um frische Luft hereinzulassen.

Warum Lüften?

Richtiges Lüften ist vor allem im Winter wirkungsvoll. Feuchtigkeit entweicht rasch beim Lüften, trockene Luft kommt schnell herein. Das ist die beste Vorsorge gegen Schimmelpilz. Feuchtequellen sind Baden, Wäschewaschen, Kochen und sogar das Atmen. Richtig Lüften bedeutet „stoßlüften“,  „querlüften“ oder „automatisches Lüften“ mit der Wohnraumlüftung (Komfortlüftung). Alleine bei der Lüftungsanlage wird der winterliche Wärmeverlust radikal vermindert. Ein Wärmetauscher übergibt 80 bis 90 % der in der Abluft enthaltenen Wärme an die frisch einströmende Luft. Das senkt den Heizenergiebedarf spürbar.

Das bewirkt Lüften:

  • Regelmäßiges Lüften in Wohn-, Arbeits- und Schlafräumen ist eine Hygienemaßnahme und senkt das Infektionsrisiko. Frische Luft bremst Bakterien und Viren aus.
  • Es senkt die Feuchtigkeit in den Wohnräumen und beugt Schimmelpilz vor.
  • Lüften hilft Bauschäden zu vermeiden. Schon die normale Nutzung von Wohnräumen bringt eine ständige Feuchtigkeitszufuhr. Das ist erkennbar am Beschlagen von Glasflächen, wie dem Spiegel im Bad oder an Fensterscheiben. Dem Kondenswasser folgt der Schimmel und beide können Schäden an Baumaterialien erzeugen. Holz, Gips, Gipsplatten, Farben, Kleister, Raufasertapeten und andere organische Materialien sind betroffen. Im Prinzip hilft dagegen alleine die konsequente Lüftung.
  • Kurzes Stroßlüften im Winter vermeidet Energieverluste. Eine kurze und intensive Lüftung hält die Wärmeverluste in Grenzen. Auf alle Fälle muss ein Auskühlen der Mauern vermieden werden, das hätte einen höheren Heizaufwand zur Folge. Moderne Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung sind bezüglich Energieverbrauch, Zuverlässigkeit und Komfort die erste Wahl. Im Neubau und in der Generalsanierung wird die Wohnraumlüftung von der Energieberatung NÖ immer empfohlen.

Händisch Lüften im Winter

Je kälter die Temperatur draußen ist, umso kürzer können die Lüftungsintervalle sein. Mehrmals am Tag müssen die Fenster weit geöffnet werden. Das kurze Lüften verhindert, dass massive Bauteile abkühlen. Das ist energiesparend.

Grafik: Schematische Darstellung von Querlüften und Stoßlüften. Beim Querlüften werden gegenüberliegende Fenster und Zwischentüren für 3 - 5 Minuten ganz geöffnet. Beim Stoßlüften werden alle Fenster in einem Raum für 5 - 10 Minuten ganz geöffnet.
Empfehlung für händisches Lüften im Winter: intensiv, kurz und mehrmals am Tag.

Händisch Lüften im Sommer

Im Sommer gelten andere Regeln als im Winter. Neben der Quer- und Stoßlüftung kann auch über gekippte Fenster gelüftet werden.

Bitte beachten: Wer nur Nachts und am Morgen lüftet, minimiert das Eindringen schwüler heißer und stickiger Luft. Trotzdem muss, an die Personenanzahl angepasst, auch untertags kontrolliert gelüftet werden.

Eine Wohnraumlüftung (Komfortlüftung) erspart händisches Lüften

Bei extremer Hitze oder Kälte bleiben Fenster oft zu lange geschlossen. Niemand möchte die Hitze oder Kälte nach innen leiten, wenn es dadurch unkomfortabel wird. Eine Komfortlüftung erledigt das Lüften automatisch - im Sommer und Winter. Mittels Zusatzmodul wird passend zur Jahreszeit vorgekühlt bzw. vorgewärmt.

Die Wohnraumlüftung bringt gesunde Raumluft ins Schlafzimmer

Jeder Raum verdient gesunde, hygienische Luftverhältnisse. Durch die Atmung wird die Raumluft ständig mit Kohlendioxid angereichert. Im Schlafzimmer sinkt dadurch die Luftqualität schnell ab. Hier wäre normgerecht Lüften alle 2 Stunden empfehlenswert. Per Hand ist regelmäßiges Lüften während der Nacht im Schlafzimmer nicht wirklich möglich. Fensterlüften erfolgt am besten vor dem Schlafengehen und gleich nach dem Aufstehen. Eine automatische Lüftung erledigt das komfortabel und einfach. 

Die Konzentration von Kohlendioxid dient dabei als Orientierung. Die Außenluft hat ca. 500 ppm (Teile pro Million) CO2. Das Bundesministerium gibt 1.500 ppm CO2 als Vorgabe zur Lüftung vor. Sobald dieser Wert überschritten wird, gehört der Raum gelüftet. 

Grafik: Im Schlafzimmer übersteigt das Kohlendioxid schon nach 2 Stunden den Maximalwert für gesunde Raumluft. Der Wert liegt laut Lebensministerium bei 1500 ppm (parts per million).
Im Schlafzimmer übersteigt der Kohlendioxid-Anteil schon nach 2 Stunden den Maximalwert für gesunde Raumluft. Händisch lüften ist schwierig - eine Komfortlüftung löst das Problem!

Keine Angst vor Pollen

Luft ist ein wichtiges Lebensmittel für Menschen. Im Frühling ist die Atemluft mit Pollen belastet. AllergikerInnen haben dann ihre Not. Pollenschutzgitter am Fenster oder eine Lüftungsanlage mit Pollenfilter erleichtern das Atmen und sorgen für erholsamen Schlaf.

Luftdichtes Bauen und Lüften

Luftdichtheit ist ein Qualitätskriterium und im Dachausbau besonders wichtig. Mittel dazu ist eine optimal ausgeführte Dampfsperre / Dampfbremse. Bestehende Lecks (Undichtheiten) lassen im Winter warme Luft entweichen und bringen Tauwasser in die Konstruktion - das bewirkt Schimmelbefall und in der Folge Schäden an Wärmedämmung und Holzwerkstoffen. Es gibt hier keine Alternative zur luftdichten Ausführung.

Im Sommer dringt Hitze durch undichte Stellen nach innen. Die Dachräume überhitzen und sind dann als Schlafräume ungeeignet.

Luftdichtes Bauen verhindert Bauschäden, erfordert jedoch Maßnahmen zur ausreichenden Frischluftversorgung der Wohn- und Schlafräume. 

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