PV Steinbruch KG Klein-Meiseldorf
in der Gemeinde Meiseldorf
Projektdaten
Fläche des Grundstücks | 1,5 Hektar |
ehemalige Bewirtschaftung | Holzlagerplatz |
derzeitige Bewirtschaftung | Biodiversitätsfläche und Standort einer PV-Anlage (Stromproduktion) |
geeignete biodiversitätsfördernde Maßnahmen |
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Lage der Fläche | grenzt an Bauland Wohngebiet, am Ortsrand |
Größe der PV-Anlage | 1.700 kWp |
Raumplanung | RaumRegionMensch DI Michael Fleischmann |
Ausgangssituation
In der Gemeinde Meiseldorf wurde auf dem Gelände eines ehemaligen Steinbruchs (Sandgrube) auf einer Fläche von ca. 1,5 ha eine PV-Anlage errichtet. Die Anlage ist umgeben von Äckern, einer Siedlung und einem Schotterteich. Auf den angrenzenden Flächen befinden sich Pioniergehölze und kleine Trockenrasenflächen, von denen Samen auf die Projektfläche eingetragen wurden und werden. Die erste unterstützende Maßnahme zur Wiederbegrünung war die Aussaat einer Klee-Grasmischung.
Erste Begehung
Obwohl keine spezifisch diversitätsfördernde Maßnahme gesetzt wurde, präsentierte sich die Projektfläche äußerst divers, mit blühenden Kräutern und Gräsern und mit großem Potenzial für blütensuchende Insekten.
Einzelne Pflanzenarten wie zum Beispiel die Kanadische Goldrute sollten entfernt werden, um negative Auswirkungen auf die Biodiversität zu vermeiden.
Einzelne wenige Pflanzen und Tiere konnten bereits auf der Fläche nachgewiesen werden.
Empfohlen wurde eine spezifisch biodiversitätsfachliche Unterstützung durch die Aussaat einer regionalen und artenreichen Saatgutmischung auf der vorwiegend nährstoffarmen Fläche.
Weiters sollte immer nur abschnittsweise gemäht und das Mähgut stets entfernt werden, um einen nährstoffarmen Boden herstellen zu können und damit die Biodiversität zu fördern.
Ziele
Die Beweidung durch Schafe sollte ermöglicht werden und die bereits erwähnten Neophyten sollten entfernt werden.
Es soll sich ein artenreiches Dauergrünland inklusive unterschiedlicher Strukturen entwickeln, damit Flora und Fauna dauerhalft von der Fläche profitieren können, ohne den Betrieb der PV-Anlage zu stören.
Allgemeines Ziel
Auf dem Großteil des Geländes soll sich ein vielfältiger und blütenreicher Bewuchs entwickeln. Es soll eine artenreiche Vegetation entstehen, die auch Lebensraum und Nahrung für Insekten und andere Tiere bietet.
Maßnahmen
Um die gesetzten Ziele zu erreichen, wurden bzw. werden folgende Schritte gesetzt:
- Zeitlich gestaffelte Mahd: So soll eine vielfältigere Struktur und damit größerer Pflanzen- sowie Tierreichtum entstehen.
- Nur Teilbereiche mähen/Beweidung auf Teilflächen: Insekten und andere Tiere sollen immer Nahrungsangebot vorfinden, ein Teil des Aufwuchses wird auch über den Winter stehen gelassen. Bereiche mit sich rasch ausbreitenden Pflanzen sollen häufig mitgemäht werden. Damit die Mahd keine negativen Auswirkungen auf die Pflanzen-Biodiversität hat, wird das Mähgut abtransportiert und eine Beweidung mit Schafen wurde vorgeschlagen.
- Artenreiches Saatgut einbringen: Damit sich eine arten- und blütenreichere Fläche entwickeln kann, sollte zumindest auf Teilflächen eine Einsaat mit regionalem, artenreichem Saatgut erfolgen.
Abschließende Untersuchung
Ohne biodiversitätsfachlich optimale Eingriffe entstand vorübergehend – angepasst an die veränderte Nutzung – eine Blütenpracht, die jedoch nicht lange von Bestand sein wird. Werden auch künftig keine entsprechenden Pflege- und Unterstützungsmaßnahmen umgesetzt, ist nicht mit einer Zunahme des Artenreichtums zu rechnen – ganz im Gegenteil, die Biodiversität wird wieder zurückgehen, was stellenweise bereits ersichtlich war.
Leguminosen, wie zum Beispiel Weißklee, binden den Luftsticksoff und tragen zur Stickstoff-Anreicherung des Bodens bei. Dies steht jedoch im Widerspruch zu biodiversitätsfördernden Maßnahmen, da ein nährstoffarmer Boden eine wichtige Voraussetzung für eine artenreich Fauna und Flora darstellt.
Ergebnisse
Obwohl keine spezifisch diversitätsfördernden Maßnahmen getroffen wurden (es wurde lediglich vor Projektstart eine Klee-Gras-Mischung angesät), entstand eine einigermaßen bunte Pflanzenvielfalt mit großem Potenzial für Insekten und weitere Tierarten, die aber nicht dauerhaft bestehen wird (zwei Jahre, Stand 2022).
Eine artenreiche Ansaat von regionaler Flora hat stattgefunden und entwickelt sich. Zur Überprüfung der Ergebnisse wurde ein vegetationsökologisches Monitoring im Jahr 2023 durchgeführt. Es wäre sinnvoll gewesen, auch Tierarten in das Monitoring miteinzubeziehen. Die Artenvielfalt hat zwar über die Projektlaufzeit stellenweise deutlich abgenommen – ein natürlicher Prozess bei fehlender biodiversitätsfachlicher Pflege –, dennoch ist sie im Vergleich zu ungepflegten Flächen, die auch nicht von Wild genutzt werden können, immer noch höher.
Weitere Informationen und Kontakt
Protokolle und Abschlussbericht (Juni 2025) können auf Anfrage digital übermittelt werden. Anfragen stellen Sie bitte an andreas.bauer@enu.at