Energie- und Umweltagentur des Landes Niederösterreich
Energieberatung Niederösterreich

Mit dem e-Auto durch den Winter

Rund um die e-Mobilität und das e-Auto kursieren viele Mythen und Halbwahrheiten. Ein Gerücht, das sich hartnäckig hält: Das e-Auto ist nicht wintertauglich. Wir prüfen, ob an dieser Vermutung etwas dran ist.

Elektroauto in winterlicher Landschaft

Dass sich das e-Auto für die alltäglichen, durchschnittlichen Wege eignet, ist mittlerweile klar. Kritischer sind einige, wenn es um längere Fahrten (z. B. die Fahrt in den Winterurlaub) geht. Auch die kalte Jahreszeit macht vielen Sorgen: Lässt die Batterieleistung bei Kälte nach? Nimmt die Reichweite stark ab? Braucht die elektrische Heizung viel Strom? Wir gehen diesen Fragen auf den Grund.

In den Urlaub mit dem e-Auto – geht das?

IMMER gilt: Öffentliche Verkehrsmittel sind dem Individualverkehr vorzuziehen! Das ist klimaschonender, günstiger und vermindert auch Verkehrsprobleme, die das e-Auto nicht lösen kann (Unfälle, Stau, Parkplatzbedarf, etc.). Das e-Auto eignet sich aber hervorragend als Zubringer zur nächsten Zugverbindung, im Sommer wie auch im Winter. Mit dem Zug reist man entspannt weiter und kommt sicher am Urlaubsort an. Viele Winterurlaubsorte sind gut öffentlich erreichbar. Hotels bieten oft einen bequemen Shuttle vom Bahnhof zum Hotel an. Für Ausflüge am Urlaubsort eignen sich Leihautos oder Carsharing-Fahrzeuge besonders gut.

Ist der Urlaubsort nicht gut öffentlich erreichbar und Sie müssen auf das Auto ausweichen, ist die Strecke auch mit dem e-Auto – selbst im Winter – zu bewältigen. Die Reichweite von e-Autos lässt bei winterlichen Bedingungen um bis zu 20 Prozent nach. Es kann weniger Energie bereitgestellt werden, was an der kalten Batterie liegt – der Wirkungsgrad sinkt. Trotzdem erreichen Sie auch mit dem e-Auto wunderbar Ihre Destination.

Mit einem heute aktuellen e-Auto erreichen Sie mit ein bis zwei Ladestopps (je 30 - 45 Minuten) viele Ziele in Österreich. Auch mit Skiträger, bei höherer Geschwindigkeit und kälteren Temperaturen sind an die 250 km Reichweite möglich. Es braucht im Regelfall zwei Stopps, um vom Osten Österreichs in den Westen zu kommen. Wichtiger Nebeneffekt: Ein bis zwei Zwischenstopps alle zwei bis drei Stunden sind auch der Fahrsicherheit sehr dienlich.

Sie haben Angst, dass im winterlichen Stau der Akku leer wird und Sie frieren? Das ist unbegründet. Elektroautos halten auch bei Minusgraden einige Stunden im Stau durch, auch mit laufender Heizung. Im Stand braucht das e-Auto nämlich kaum Energie. Achten Sie trotzdem darauf, nie „am Limit“ zu fahren und stets einen Puffer für unvorhergesehene Situationen zu haben.

Die Reichweite verlängert sich, wenn das Tempo reduziert wird. Ist man zur Hauptreisezeit auf viel befahrenen Straßen, ggf. bei winterlichen Bedingungen unterwegs, Fuß vom Gaspedal. Das erhöht nicht nur die Batterieleistung, sondern auch die Sicherheit.  

e-Auto-Pluspunkte bei winterlichen Temperaturen  

Das e-Auto kann bei Kälte sogar mit Vorteilen punkten. Zum Beispiel durch die Möglichkeit des Vortemperierens. Die Heizung wird elektrisch betrieben und ist nicht auf die Abwärme eines Verbrennungsmotors angewiesen. Die warme Luft kommt beim e-Auto ohne Aufwärmphase aus dem Gebläse. Wird das e-Auto mit der Standheizung vorgeheizt, sollte es bestenfalls noch am Stromnetz hängen. So wird der Strom direkt aus dem Netz bezogen und der Akku nicht belastet.

Was man sich beim e-Auto auch spart, sind schwerfällige Diesel-Motoren, die bei klirrender Kälte gerne mal streiken. Elektroautos starten auch bei niedrigen Temperaturen problemlos.

Großer Pluspunkt: Das e-Auto fährt emissionsfrei und nahezu geräuschlos. Der Verbrenner hingegen „trübt“ die winterliche Idylle im wahrsten Sinne des Wortes mit Abgasen – gerade beim Kaltstart.

Tipps zum Stromsparen im Winter  

Alle Verbraucher, die im e-Auto laufen, beziehen die nötige Energie aus dem Akku. Im Winter kommt da einiges zusammen: Scheinwerfer, Nebelschlussleuchte, Heizung, usw. Da kann der Akku-Balken schneller in den roten Bereich sinken. Wenn Sie allerdings einige Tipps beherzigen, kommen Sie mit dem e-Auto gut durch die kalte Jahreszeit:

  • Vorheizen, wenn das Auto am Stromnetz hängt. Die Heizenergie kommt direkt aus dem Stromnetz, das schont die Batterie. Das Vorheizen nimmt max. 15 Minuten in Anspruch. Bei vielen Modellen ist eine Steuerung über App möglich.
  • Parken Sie Ihr e-Auto, wenn möglich, in einer Garage. Das verhindert zu starkes Auskühlen des Akkus.
  • Umluftbetrieb der Heizung verwenden.
  • Innraumheizung zurückdrehen und Sitz- und Lenkradheizung verwenden. Sie sind effizienter als das Gebläse.
  • Mit „Eco“-Modus fahren. Das spart Energie.
  • Laden bei Betriebstemperatur. Bei einer ausgekühlten Batterie ist die Ladeleistung begrenzt und das Laden dauert länger. Am besten nach einer Fahrt laden.
  • Rekuperations-Energie als Energiequelle nutzen. Der Akku wird nachgeladen, wenn Sie den Fuß vom Pedal nehmen. Generell gilt: Vorausschauend fahren und starkes Bremsen oder Beschleunigen meiden

Sie erwägen die Anschaffung eines e-Autos? Nutzen Sie den Autokostenrechner und vergleichen Sie Autos mit Verbrennungsmotoren mit e-Autos. Vergleichen Sie nicht nur die Anschaffungskosten, sondern ziehen Sie Schlüsse über den Energieeinsatz, CO2-Ausstoß und andere Faktoren über die gesamte Nutzungsdauer.

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