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Energie- und Umweltagentur des Landes Niederösterreich
Energieberatung Niederösterreich

Jetzt kommt das endgültige Aus für Kohle, Öl und fossiles Gas

Bis 2040 soll Österreich klimaneutral sein. Dazu müssen die fossilen Energieträger Öl, Gas und Kohle beim Heizen und im Verkehr durch erneuerbare Energien ersetzt werden. Dies rechnet sich für BürgerInnen und auch für die Wirtschaft, da die Wertschöpfung durch die Nutzung regionaler Ressourcen im Land bleibt. 

Wegweiser mit Heizöl und Pellets

Fossile Energien machen uns abhängig

Etwa ein Drittel der in Österreich verbrauchten Energie stammt aus Erdöl, ca. ein Fünftel aus Erdgas. Das Erdöl kommt zum überwiegenden Teil aus unsicheren Staaten mit teils schwacher Demokratie. Der Großteil des Erdgases kommt aus Russland und wird über Pipelines von Westsibirien über 4.000 km weit nach Österreich zum Übernahmepunkt in Baumgarten an der March transportiert. Erdgas ist aufgrund der Methanemissionen beim Abbau und beim Transport ähnlich klimaschädlich wie Erdöl. Insgesamt ist Österreich fast zu drei Viertel auf Energieimporte aus dem Ausland angewiesen. Rund 10 Milliarden Euro fließen deswegen jährlich ins Ausland ab.

Fossile Energieträger heizen den Klimawandel an und schädigen die Umwelt

Umweltkatastrophe mit Achtung Schild

Die fossilen Energieträger sind für den größten Teil der weltweiten Treibhausgase verantwortlich. Diese verursachen die Klimakrise und die einhergehenden negativen Auswirkungen auf Mensch und Natur. In Niederösterreich stammen 15 % der Treibhausgasemissionen (ohne Emissionshandel) aus dem Verheizen fossiler Energieträger in Gebäuden, 19% aus der Landwirtschaft und über 44 % aus dem stark anwachsenden Verkehrssektor.

Zudem verschmutzt Öl unsere Meere. Rund 700.000 Tonnen Öl gelangen jedes Jahr ins Meer, einerseits durch diffuse Quellen wie Öllecks bei Schiffen und andererseits durch Tankunfälle. Uns allen ist der Untergang der Öl Plattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko im Jahr 2010 oder auch der Tankunfall der Exxon Valdez im Jahr 1989 noch in Erinnerung. Mehr als 30 Jahre nach der Ölpest vor Alaska sind dort noch immer Ölspuren zu finden, die die Natur beeinträchtigen. Erdgas wiederum gelangt über undichte Pipelines und Förderlecks in die Atmosphäre.

Öl ist großen Preisschwankungen unterworfen. Der Preis hängt sehr stark von der politischen Weltsituation ab und ob es den Kartellen gelingt, die Erdölproduktion und damit das Marktangebot unter Kontrolle zu halten. Ist Öl heute günstig, kann es morgen schon sehr teuer kommen. Gas ist preisstabiler, doch besteht hier eine starke Lieferabhängigkeit vom einzigen Gaslieferanten, der russischen Gazprom. Denn auch das norwegische Gas wird durch Russland, die Ukraine und die Slowakei nach Österreich geleitet.

Raus aus der fossilen Abhängigkeit

In Zukunft will NÖ auf das setzen, was uns nachhaltig zur Verfügung steht. Wir brauchen ein Energiesystem, das sicher, nachhaltig, innovativ und wettbewerbsfähig zugleich ist. Wir wollen unsere Treibhausgasemissionen senken, erneuerbare Energie verstärkt ausbauen, Energie- und Ressourceneffizienz erhöhen, saubere Technologien forcieren und die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Österreich steigern. Sowohl in der EU als auch in Österreich gibt es derzeit eine hohe Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten. Das freut in erster Linie Ölscheichs und diktatorische Regime. Bis 2050 soll die Energieabhängigkeit der EU von 55 % auf 20 % reduziert werden. Die Energiewende wird uns auf diese Weise krisensicherer und wettbewerbsfähiger machen.

Öl-Importe verursachen einen sehr hohen Geldfluss ins Ausland.

Die Wärmewende hat schon begonnen

In den nächsten Jahren folgt ein Schritt dem anderen: Der Einbau von Ölheizungen in Neubauten ist schon verboten, damit war NÖ ein österreichweiter Vorreiter. Österreich soll bis 2040 klimaneutral sein. Es ist also nicht sinnvoll, sich noch jahrelang an ein überkommenes fossiles System zu ketten.

Die klimafreundlichen Alternativen zu Öl und Gas

Im Wärmebereich sind viele Technologien als Ersatz für fossiles Öl und Gas vorhanden, unter anderem:

  • Klimafreundliche Heizsysteme: Pellets- bzw. Holzheizungen, Wärmepumpen und Fernwärme auf Basis erneuerbarer Energieträger
  • Thermische Solaranlagen
  • Erneuerbares Gas: eine Option für die Zukunft ist die Einspeisung von grünem Gas in das vorhandene Gasnetz, z.B. synthetisches Gas aus Wasserstoff, das mit erneuerbaren Stromüberschüssen gewonnen wurde. Wasserstoff kann hervorragend als Energiespeicher genutzt werden und ist auch für den Einsatz in energieintensiven Industriezweigen geeignet.

Die Mobilitätswende

Stromtankstelle mit angeschlossenem Elektrokabel und einer Photovoltaikanlage im Hintergrund.

Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen im Verkehr in Niederösterreich um ein Drittel verringert werden. Jeder zweite neu zugelassene PKW und jeder fünfte im Bestand werden 2030 ein Elektroauto sein. Es werden nur mehr neue Busse mit alternativen Antrieben angeschafft. Elektroautos sind viel effizienter, leiser und emissionsärmer als Fahrzeuge mit fossilen Treibstoffen. Daher wird der geplante Anteil an Elektroautos 2030 den Strombedarf auch nur geringfügig um 3,6 % erhöhen.
Der Strombedarf eines Elektroautos kann mit der eigenen Photovoltaikanlage leicht selbst erzeugt werden. Das ist wirtschaftlich und man braucht lediglich eine Fläche von etwa 18 m² für den durchschnittlichen Jahresstrombedarf eines e-Autos. Gleichzeitig mit der Forcierung der e-Mobilität erfolgt aber auch eine weitere Attraktivierung des Fußgänger- und Radverkehrs sowie des öffentlichen Verkehrs.

Innovationen bringen uns mehr Lebensqualität

Wir alle werden sehr stark von der Energiewende profitieren. Die kommenden Investitionen werden die Entwicklung von Innovationen vorantreiben, die unsere Wertschöpfung steigern werden. Intelligente Produkte und Dienstleistungen werden uns mehr Komfort bei gleichzeitiger Kosteneinsparung bringen. Dies macht uns wettbewerbsfähiger.

Schon bald werden wir die Veränderungen in unserem Alltag wahrnehmen können:

  • Elektroautos auf der Straße, e-Carsharing Angebote
  • Photovoltaikanlagen auf den Dächern
  • verdichtete Fahrpläne, günstige Tarife für öffentliche Verkehrsmittel
  • mehr Platz zum Rad fahren und zu Fuß gehen
  • Pfandverpackungen, günstige Reparaturdienstleistungen, recyclingfähige Elektrogeräte
  • verkehrssparende Home-Office-Lösungen
  • mehr öffentliches Grün, angenehmeres Wohnklima in den Gebäuden und niedrigere Energierechnungen

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